Das 'Kaffee Verrückt' in Worpswede im Teufelsmoor

Fachwerkhaus in worpswede

Die im Herbst so düstere, schwermütige Stimmung des Teufelsmoors hatte es einigen Künstlerinnen und Künsterln um 1900 besonders angetan. Sie zogen in Scharen nach Worpswede, bewohnten alte Bauernhöf und malten die Landschaft, die Wolken und ab und zu auch Akte und Stilleben. Bis heute hat sich Worpswede den Ruf einer Künstlergemeinde erhalten, wenn auch die derzeit dort tätigen Bildhauer und Maler nicht an die Berühmtheit ihrer Vorgänger heranreichen können. Was nicht ist, kann ja noch werden.

Berühmt bis auf den heutigen Tag ist jedoch ein eigentümliches Fachwerkhaus, das einem Märchen entsprungen sein könnte. Dieses auch "Kaffee Verrückt" genannte Gebäude wurde vom Architekten und Bildhauer Bernhard Hoetger im Jahre 1925 als Cafe und Kunstzentrum erbaut. Hoetger (1874 bis 1949) war bekannt für seine fantasievolle Arbeit mit Ziegeln. Auch die romantische Böttcherstraße in Bremen trägt seine künstlerische Handschrift. Mit seinen Bauten wollte er stets etwas "seelisch Erfahrbares, etwas Lebendiges" ausdrücken. Dazu nutzte er insbesondere feldgebrannte Steine und die Phantasie seiner Handwerker. "Schafft Bewegung und Leben in den Baukörper!", rief er damals seinen Arbeitern zu und legte auch gerne selbst mit Hand an.

Fachwerkhaus in worpswede

So entstand dieser expressionistische Fachwerk/Ziegelbau aus vor- und zurückspringenden roten Ziegeln. Hoetger mischte dabei unter anderem Elemente primitiver afrikanischer Kunst in den Baustil eines typischen Niedersachsenhauses. Die "Weltenesche" ist sicherlich das imposanteste Kunstwerk, welches das "Cafe Worpswede" (so der eigentliche Name) beherbergt. Die Holzplastik steht mit ihren vier ausladenden Armen mitten im Gastraum. Ursprünglich der nordischen Mythologie entlehnt, erinnert sie jedoch stark an einen Totempfahl. Die unter der Esche plazierten, eher zweckmäßigen Tische täuschen über die Qualität der hier angebotenen Speisen etwas hinweg. Im "Kaffee Verrückt" gibt es weitaus mehr, als nur Kaffee. Die Küche wurde mehrfach ausgezeichnet. Küchenchef Jens Kommerau zaubert Wohlklingendes wie "Lammkarree mit Pinienkernkruste auf Balsamicosauce" auf den Teller. Zum Nachtisch bietet sich dann ein "Waldmeisterparfait mit Schokoladenmantel auf Erdbeerkompott und Erdbeertempura" an. Die Zubereitung solcher Köstlichkeiten kann man als Gast übrigens selbst in Kochkursen erlernen. Das "Cafe Worpswede" hält ausser der Gaststube mit 60 Plätzen zusätzlich Räume für verschiedene Veranstaltungen bereit (siehe auch www.kaffee-worpswede.de).

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