Holz - ein beinahe perfekter Werkstoff

Holz - ein beinahe perfekter Werkstoff

Material mit idealen Eigenschaften

Die Liste der Vorurteile gegen Holz als Baumaterial ist lang: Es brennt angeblich schnell, wird morsch oder wird durch Wurmbefall zerstört. Dabei sind die genannten Dinge eigentlich keine nennenswerten Probleme - solange das Holz vorschriftsmäßig verarbeitet und verbaut wird. Und auch die Haltbarkeit ist kein Problem, wie die zahl­rei­chen, bestens erhaltenen und zum Teil 500 Jahre alten Fachwerkhäuser bestens beweisen. Entgegen landläufiger Meinung ist Holz grundsätzlich schwer ent­flamm­bar. Wände werden zudem so konstruiert, dass sie einem Feuer mindes­tens 30 Minuten widerstehen. Außerdem hat Holz im Gegensatz zu praktisch allen anderen Materialien eine einzigartige Eigenschaft: Bei der Be- oder Verarbeitung entstehen praktisch keine Abfälle. Bei der Schnittholz-Produktion beispielsweise fallen Rinde, Hackschnitzel und Sägespäne ab. Die Rinde - sinnvoll verwertet - kann Strom für das Sägewerk liefern oder als Mulch bzw. Kompost weiter verwendet werden. Die Sägespäne und Hackschnitzel können in der Zellstoff- und Spanplattenherstellung eingesetzt werden. Für den Grünen Punkt bleibt also nichts übrig.

Keller-Schwamm und Hausbock-Käfer

Pilze und Insekten sind des Holzes Feind. Ist die Umgebung zu feucht und schlecht belüftet kommt es rasch zur Ansiedlung von Pilzen. Dabei unterscheidet man grundsätzlich holzzerstörende Pilze wie z.B. den echten Haus-Schwamm oder den braunen Keller-Schwamm und die relativ harmlosen holzverfärbenden Pilzen (z.B. Schimmelpilze). In vernünftig gebauten und belüfteten Gebäuden besteht übrigens kaum Gefahr für Pilzbefall. Das ist bei Insekten leider anders: Speziell die Trockenholzkäfer wie der Hausbock-Käfer sorgen hier mitunter für Probleme. Ursache sind allerdings nicht die Käfer selbst, sondern die Larven, die aus den Eiern schlüpfen, die die Käfer in Spalten, Risse oder Poren deponieren. Die Larven knabbern sich durch das Holz und hinterlassen dabei die typischen Kriechgänge. Nach der Entwicklung zum Käfer durchnagt das Insekt die Holzoberfläche - die charakteristischen Ausfluglöcher entstehen.

Die "richtige" Holzart wählen

el Ärger kann man sich ersparen, wenn man rechtzeitig das jeweils passende Holz auswählt. Dabei geht es nicht nur um die Optik, denn Holz unterscheidet sich, was die Widerstandsfähigkeit gegen Schädlingsbefall angeht, zum Teil erheblich. Die Holzarten werden zur Unterscheidung Ihrer natürlichen Dauerhaftigkeit gegen Pilzbefall in fünf Klassen eingeteilt, wobei sehr dauerhafte Hölzer in Klasse 1 und nicht dauerhafte Hölzer mit Klasse 5 beschrieben werden. Zu den dauerhaften heimischen Arten zählt beispielsweise die Eiche (Klasse 2). Douglas-Tanne, Lärche und Kiefer werden der Klasse 3 bzw. Klasse 4 zugeordnet. Sie sind also nur als "mäßig dauerhaft" angesiedelt.

Klug geplant ist halb gewonnen

Wie schon bei der Wahl der Holzart kann man auch bei Bau/Planung vorsorgen. Dem baulichen bzw. konstruktiven Holzschutz kommt somit eine herausragende Bedeutung zu. Unter diesen Oberbegriffen faßt man sämtliche baulichen und konstruktiven Maßnahmen zusammen, mit denen das Holz dauerhaft vor Feuchtigkeit und vor Insektenbefall geschützt werden kann. Dazu gehören der Schutz der Außenflächen gegen Niederschläge (z.B. durch weite Dachüberstände), die Vermeidung waagerechter Holzflächen (auf denen Wasser stehenbleiben kann) oder aufsteigendes Wasser aus dem Erdreich. Vor Insektenbefall nützt unter anderem eine vollflächige Verkleidung des Holzes. Wichtig ist dabei natürlich, dass die Fugen absolut undurchlässig für Insekten sind.

Die Chemische Keule

Der Chemische Holzschutz ist ein sehr wirksames, gleichzeitig aber auch etwas heikles Instrument, um verbautes Holz auf Dauer vor Schädlingsbefall zu schützen. Der Grund ist, dass die Wirkstoffe, also Fungizide und Insektizide, giftig sind und auch unerwünschte Wirkungen auf im Gebäude lebende Menschen oder Tiere haben können. In weiten Teilen des Holzbaus ist chemischer Holzschutz heute nicht mehr notwendig, allerdings gibt es auch noch Bereiche, in denen er nach wie vor durch eine DIN-Norm gefordert wird. Der chemische Holzschutz ist übrigens auf Dauer nicht dazu in der Lage, in zu feuchter Umgebung Schäden zu verhindern. Und auch als letzte Rettung nach einer Fehlplanung ist er nur sehr bedingt geeignet.

Rettung in letzter Not

Wenn beim vorbeugenden Holzschutz gepfuscht worden ist, kann man meistens noch etwas retten - vorausgesetzt, der Schaden wird früh genug erkannt. Dabei gilt es speziell bei Pilzbefall, zunächst einmal die Feuchtigkeitsquelle zu beseitigen. Danach muss man alle befallenen Holzteile großzügig austauschen. Haben sich Insekten am Holz gütlich getan, hat man gleich eine ganze Reihe von Alternativen zur Auswahl: Insekten lassen sich beispielsweise abtöten, in dem das Holz über den gesamten Querschnitt längere Zeit auf etwa 55 Grad Celsius erhitzt wird. Möglich ist auch die Behandlung mit starken Holzschutzmitteln. Die starken Kontaktgifte töte die Insekten rasch ab. Auch mit Giftgasen können Insekten in unzugänglichen Bereichen bekämpft werden. Alle drei Methoden sollten aber nur von Fachleuten durchgeführt werden.

Foto: www.fotoatelier-schumacher.de

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