Der Bausparvertrag:
modern, flexibel, günstig

Zu den besten deutschen Erfindungen zählt der Bausparvertrag. "Altfränkisch" klingt der Name, das Bausparen wurde aber im Schwabenländle erfunden. Rund 80 % der privaten Hausbauten wurden durch Bausparverträge mitfinanziert. Der Wiederaufbau der BRD, der mit dem Bau zahlloser Eigenheim-Wohnsiedlungen einherging, wäre ohne den Bausparvertrag nicht denkbar. Obwohl also ein "uraltes Finanzdienstleistungsprodukt", ist der Bausparvertrag aktuell und modern, flexibel und günstig. Kein Wunder also, dass sich die Sparkassen und Banken auf dieses Produkt gestürzt und eigene Bausparkassen gegründet haben. Und auch große Versicherungsgruppen wollten mit dabei sein - einige haben Bausparkassen-Töchter.

Wir wollen hier ein paar Sätze über die Grundstruktur des Bausparens sagen, aber vor allem aufzeigen, dass man mit Bausparverträgen nicht nur ein Haus bauen, sondern auch schon Umbaumaßnahmen für den Fall einplanen kann, wenn die Kinder aus dem Haus sind oder der Lebensabschnitt beginnt, in dem man behinderten- oder seniorengerecht wohnen will.

Das Grundprinzip des klassischen Bausparens

Die Bausparer bilden eine Gemeinschaft. Jeder hat einen Bausparvertrag über eine bestimmte Summe abgeschlossen. Über diese Summe kann der Bausparer verfügen - jedenfalls im Prinzip - , wenn

  1. er die Sparphase hinter sich gebracht und (in der Regel) 40 % der Bausparsumme angespart hat
  2. und wenn er von seiner Bausparkasse die sog. Zuteilung erhalten hat

Der Zeitraum der Zuteilung ist unterschiedlich und ergibt sich aus einem internen finanztechnisch-mathematischen Konstrukt. Ist die Zuteilung nach (sagen wir einmal) sechs Jahren erteilt worden, wird der Gesamtbetrag eines Bausparvertrags ausgezahlt. Natürlich n u r für Bau, Umbau oder Sanierung von Eigentumswohnungen oder Eigenheimen. Nach der Sparphase beginnt somit die Darlehnsphase.

In der Sparphase wird das angesparte Guthaben verzinst. In der Regel sind das 3 %. Der Zinssatz bleibt fest. Und für die Darlehnsphase gilt das gleiche. Auch hier kommt ein fester Zinssatz zur Verrechnung, in der Regel sind das 5 %. ("In der Regel" bedeutet natürlich, dass von Bausparkasse zu Bausparkasse auch andere Konditionen gelten können).

Das Entscheidende im Vergleich zu einer Hypothek:

  1. ist dieser Zinssatz immer günstiger, als die günstigste Hypothek
  2. bleibt dieser Zinssatz fest, bis das Darlehen getilgt ist

Hypothekenzinsen werden während der Laufzeit in festgelegten Abständen "angepaßt", was ein böses Erwachen bedeuten kann, wenn gerade Hochzinsphase auf dem Kapitalmarkt herrscht und 12 % Zinsen gefordert werden.

Wenn man schneller an das Bauspardarlehen kommen will

Alle Bausparkassen bieten neben dem klassischen Bausparvertrag verschiedene Varianten an, denen man unterschiedliche Namen gegeben hat, die aber de facto nach demselben Prinzip funktionieren, wenn man ein Bauspardarlehen schneller oder sogar sofort benötigt. Hier ist es ratsam, sich auf dem Markt umzusehen. Einige Bausparkassen stellen diese "Produkte" auch im Internet glasklar dar, andere möchten lieber, dass der Bausparer sich an den zuständigen Außendienstler wendet.

Wenn Sie nicht die Zuteilungsphase abwarten wollen und das Bauspardarlehen schneller oder sogar sofort benötigen, können Sie wählen unter

einem Vorausdarlehen, bei dem das ganze Bauspardarlehen vorfinanziert wird, also das (gar nicht angesparte) Bausparguthaben und das später zu erwartende Bauspardarlehen

einem Zwischenkredit

mit Variante A: Hierbei ist zwar das Mindestsparguthaben erreicht ist (also 40 % angespart), aber die Zuteilung ist noch nicht erfolgt und das Gesamtdarlehen wird sofort benötigt

mit Variante B: Hierbei ist das Mindestsparguthaben nur teilweise erreicht, der fehlende Sparbetrag wird also genauso zwischenfinanziert wie das Darlehen an sich

Da in einen Bausparvertrag ebenso wie in ein Vorausdarlehen öffentliche Mittel oder vermögensbildende Leistungen eingebaut werden können, bieten die Bausparkassen alle entsprechende Modelle an.

Unser Rat: Bausparen in die Lebensplanung "einbauen"!

Bausparverträge dienen nicht nur der Finanzierung eines Neubaus, sondern auch der Finanzierung von Anbauten, Umbauten und Sanierungen. Der Anbau eines Wintergartens, sofern fest mit dem Haus verbunden, kann ebenso über einen Bausparvertrag finanziert werden, wie der Ausbau eines Dachgeschosses oder der Einbau eines Treppenlifts für gehbehinderte Personen. Neue Fenster, deren Dämmwerte der Energieeinsparverordnung entsprechen, können ebenso über einen Bausparvertrag finanziert werden, wie die neue Heizanlage mit Wärme-Rückgewinnung. "Bauen" Sie deshalb Bausparverträge in Ihre gesamte Lebensplanung ein, wie wir das am Beispiel der Eheleute Kluge demonstrieren möchten.

Die Eheleute Kluge waren 1980 "um die 40", als sie ihr neues Haus bezogen. Ihre Kinder waren damals zehn und acht Jahre. Die Kluges schlossen damals direkt einen neuen, "kleinen" Bausparvertrag ab, denn sie konnten sich ausrechnen, dass die Kinder in etwa 10 Jahren das Elternhaus verlassen würden.

1992 zogen die Kinder aus und die Eltern finanzierten über den kleinen Bausparvertrag den Umbau der Kinderzimmer in ein größeres Badezimmer mit Whirlpool, das man sich schon immer gewünscht hatte. Gleichzeitig schloß man wieder einen neuen kleinen Bausparvertrag ab, denn irgendwann fallen in jedem Haus größere Maßnahmen an, die ja bezahlt werden müssen - zum Beispiel der Einbau von schall- und wärmegedämmten Fenstern.

2005 waren die Kluges nun schon 65 Jahre alt und Rentner. Sie hatten 1998 einen weiteren kleinen Bausparvertrag abgeschlossen, um auf Nummer sicher zu gehen. Denn was ist, wenn man 70 oder 80 Jahre alt geworden ist und das Haus seniorengerecht umbauen muss?

Man sieht also: Sinnvoll abgeschlossene Bausparverträge können einem das Wohnen und damit das Leben lebenslang erleichtern.

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