Vom Fachwerk-Pförtnerhaus zum Serien-Holzhaus

Fachwerkhaus in Berlin-Wannsee

Manchmal ist ein Pförtnerhäuschen architektonisch interessanter als das dazugehörige herrschaftliche Haus. So auch bei diesem Wannseer Holzhaus aus dem Jahre 1890; die Villa liegt inzwischen abgetrennt auf dem Nachbargrundstück. Das Fachwerkhaus auf einem Ziegelsockel mit Steinausmauerung und Brettverkleidung über einem T-förmigen Grundriss ist bescheiden gehalten. Es enthält nur eine Stube, eine Küche und einen Schlafraum oben im Drempel, zu dem einen Wendeltreppe hinaufführt. Das hohe Schieferdach und der überdachte Fenstererker entsprechen nordeuropäischen Villen in Holzbauweise, in Berlin aber ist so etwas in Konstruktion und Form einmalig.

Fachwerkhaus in Berlin-Wannsee

Immerhin besitzt der Bau als Vorläufer-Charakter für eine ganze Reihe industriell hergestellter Holzhäuser im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. Die baugeschichtliche Bedeutung des heute denkmalgeschützten Hauses: Es legt auch Zeugnis für die Entwicklung der ehemaligen Kolonie Wannsee ab. Über den Baumeister von damals weiß man nicht viel mehr, als dass Johannes Lange ein Architekt war und ein "Atelier für Architektur" hatte.

Immerhin gibt es ein Foto, das den damals etwa 35-jährigen Architekten in lässiger Haltung mit einer Zigarette in der rechten Hand beim Spaziergang im Grunewald zeigt. Er soll in Beziehung zu einer verheirateten Dame aus dem Adel gestanden und nicht geheiratet haben. Seine Spur verläuft sich in Militärakten, wo ein Reservehauptmann Johannes Lange verzeichnet ist, der im 1. Weltkrieg in Flandern gefallen ist.

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