Das Fachwerkhaus der ersten deutschen Ballonfahrerin Wilhelmine Reichard aus Freital

Über dieses kleine, höchst biedermeierlich anmutende Fachwerkhaus aus Döhlen (heute Freital-Döhlen) würde selbst der Fachwerkliebhaber hinweg sehen, wenn hier nicht eine wahrhaft ungewöhnliche Frau gewohnt hätte: Wilhelmine Reichard. Sie war die erste deutsche Ballonfahrerin, die am 18. April 1811 erstmals in die Lüfte stieg und 17 Fahrten absolvierte. Das war zu einer Zeit, als Frauen Hauben trugen, immer im Hintergrund standen und natürlich keinerlei Sport betreiben durften.

Fachwerk in Freital in Sachsen

Im selben Jahr hob sie bei ungünstigem Wetter ab, stieg bis auf 7.800 m Höhe (!), verlor das Bewußtsein, stürzte ab und überlebte...um bald darauf weitere Fahrten durchzuführen. Alle sorgsam geplant mit Ihrem Ehemann, von dem sie acht Kinder bekam. Ihre längste Ballonfahrt von Hamburg nach Carnitz führte über 222 km und dauerte 180 Minuten, für die Fahrt von Berlin nach Fürstenwalde, nur 55 km entfernt, brauchte sie 210 Minuten - ihre längste Fahrt.

Fachwerk in Freital in Sachsen

Die wagemutige Dame dürfte die erste gewesen sein, die sich in Deutschland sponsern ließ. Wohlhabende Kaufleute und Fabrikanten unterstützen sie, sodass sie mit ihrem Ehemann Gottfried, einem Chemiker, eine chemische Fabrik eröffnen könnte, in dem die damals aus England importierte Schwefelsäure hergestellt wurde.

Das kleine Fachwerkhaus wurde 1998 von dem Dresdner Ballonfahrer Matthais Schütze erworben und behutsam und liebevoll restauriert. Die kinderreiche Ballonfahrerin, deren Fahrten jeweils tausende von Schaulustigen anlockten, verstarb 1848 - auf dem Döhlener Friedhof erinnert ein Gedenkstein an sie

Foto: www.freital.de

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