Der „Goldene Löwe“, ein Gasthaus mit Geschichte

Seine Ursprünge gehen bis ins Jahr 1382 zurück, wie es in einem alten Mauerstein eingemeißelt wurde. Das steinere Erdgeschoß wird ein paar Jahrzehnte später - also im 15. Jahrhundert - gemauert worden sein, der Fachwerkaufbau stammt aus dem 16. Jahrhundert. Im 30-jährigen Krieg waren die Schweden auch in Marktbreit, schwedische Soldaten sollen damals in der Herberge untergebracht worden sein.

Fachwerkhaus in Marktbreit am Main

Ein gewisser Ernst Sartorius heiratete 1646 in den damals so genannten "Groehof" ein und nahm die "Gastgerechtigkeit" eines gegenüberliegenden "Ausspanns" mit Namen "Zum güldenen Löwen" mit in das "neue" Gebäude, das dann später unter diesem Namen Bestandteil der Stadtgeschichte wurde.

Ernst Sartorius muss ein wirtschaftlich einflußreicher Mann gewesen sein, jedenfalls wurde er 1651 Oberbürgermeister, betrieb neben der Herberge einen Wein- und Getreidehandel und gehörte zu den Höchstbesteuerten des Ortes. Er eröffnete eine "Großschiffahrt" auf dem Main zwischen Marktbreit und Frankfurt und wurde Großlieferant im Holländischen Krieg (1672 - 1679). Da die kaiserlichen Kassen leer waren, blieb er auf einem Schuldenberg sitzen, sein Hof ging für 1000 Rheinische Thaler an einen Johann Veeth aus Dettelbach, der 1684 die Zollverwaltung in Marktbreit übernahm. Das war eben damals so üblich - wer auf dem Main (oder Rhein oder Neckar) vorbei"schipperte", mußte fast an jeder Flußbiegung an einen Fürsten oder Bischof Zoll zahlen.

Um 1750 wurde aus dem Gasthof gar eine "Fürstlich Schwarzenbergische Herberge", wobei man für den Fall, dass der Fürst seinen erlauchtigsten Schritt nach Marktbreit lenkte, ihm dort ein Fürstenzimmer eingerichtet hatte, dessen Wände mit Gobelins bespannt waren. Irgendwann kam auch der bayrische König Ludwig I des Weges, jener Monarch, der mit der Tänzerin Lola Montez ein skandalträchtiges Verhältnis hatte. Er nächtigte im Goldenen Löwen - mit oder ohne Lola, genaues weiß man nicht.

Erst um 1900 kam man auf den Gedanken, den Putz von den Fassaden zu klopfen - und zum Vorschein kam das Fachwerkgebäude, wie man es heute kennt. Dass die heutigen Betreiber des Hotels "König" heißen, ist sicherlich nicht schädlich für das Image, denn immerhin kann jemand, der hier Hotelgast war, mit Recht sagen "Ich nächtigte bei einem König". Einen gewissen königlichen Nimbus hat das Hotel ja...

Foto: www.loewen-marktbreit.de

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