Der Wipperkotten:
Kulturdenkmal des Schleifer-Handwerks

Fachwerkhaus in Leichlingen

Zwischen Leichlingen und Solingen, direkt an der Wupper, liegen zwei Fachwerkhäuschen dicht beieinander. Wie der Kundige sofort sieht, deutet das Fachwerk eher darauf hin, dass die Gebäude von Menschen erbaut wurden, die mit dem Pfennig rechnen mußten.Beim Näherkommen erkennt der Besucher zwei Wasserräder, die sich zwischen den beiden Gebäuden drehen. Beide gehören zum sogenannten Wipperkotten, der bereits im Jahre 1605 als Schleifkotten schriftlich erwähnt wurde. Schon damals war von einer Doppelkottenanlage mit zwei unabhängig voneinander betriebenen "unterschlächtigen" Wasserrädern die Rede.

Der immer noch zum Schleifen genutzte Außenkotten liegt auf dem Festland, der Innenkotten befindet sich in direkter Nähe auf einer Wupperinsel und ist über eine kleine Brücke zu erreichen. Er beherbergt u.a. eine Galerie, ein kleines Schleifmuseum und den dazugehörigen Museumsladen. Die beiden für Interessierte zugänglichen und liebevoll restaurierten Kotten geben ein idyllisches Bild ab. Das war nicht immer so.

Fachwerkhaus in Leichlingen

Im Zuge der Industrialisierung stellten von den ehemals 26 Schleifkotten an der Wupper nach und nach alle ihren Betrieb ein. Auch im Wipperkotten sollten Anfang der 1950er Jahre die Wasserräder stillstehen. Die Häuschen sollten sogar abgerissen werden und nur den angestellten Schleifern von damals ist es zu verdanken, dass der Wipperkotten unter Denkmalschutz gestellt wurde.

Der Innenkotten ging 1954 in Privathand über: der junge Produktdesigner Hans-Karl Rodenkirchen kaufte den stark renovierungsbedürftigen Kotten und restaurierte zusammen mit seiner Frau das kleine Fachwerkhaus in Handarbeit. Für die Erhaltung des Kottens sowie für sein Engagement, das technische Denkmal in einen Treffpunkt für Kunst und Kultur zu verwandeln, erhielt Rodenkirchen mehrere Auszeichnungen.

Fachwerkhaus in Leichlingen

Der Außenkotten am Ufer wird - in erster Linie für museale Zwecke - noch heute als Schleiferei genutzt und von einem Förderverein getragen. Seit 1994 steht auch das feste Inventar des Schleifkottens unter Denkmalschutz. Ausgebildete Schleifer pflegen und warten das Wasserrad, die Wassergräben und die Transmissionsanlage. Wer den Wipperkotten besichtigen will, erhält alle wichtigen Informationen unter www.wipperkotten.de (Museum) und www.wipperkotten.com (Schleiferei).

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