Aus altem Fachwerk-Forsthaus wurde ein Kleinod

Rund 300 Jahre alt, entsteht derzeit ein geschichtsträchtiges Fachwerk-Kleinod wieder zu originalgetreuer Schönheit: das ehemalige herrschaftliche Gothaer Forsthaus von Dörrberg im thüringischen Gräfenroda. Wie das in die Sanierungsmaßnahme involvierte Büro für Restaurierung Rudolfstadt erläutert, "stellt das 1685 errichtete Gundermannshaus in seiner bis heute erhaltenen Baustruktur und den geschlossenen Farbbefunden des 18. Jahrhunderts eine regionale Besonderheit dar. Die Wertigkeit dieses Bestandes erfordert deshalb, dass bei Sanierung und Nutzung immer die Erhaltung der originalen Substanz im Vordergrund steht". Speziell zu dieser Aufgabe leistete die quick-mix Gruppe Osnabrück ihren Beitrag.

Fachwerk Forsthaus Fachwerk Forsthaus
An dem Gebäude hat der Zahn der Zeit deutlich genagt. Nach der Beseitigung der Holzschäden wurde das ursprüngliche Putzbild wiederhergestellt.

Zur Geschichte der Siedlung im Tal der wilden Gera bemerkt ein Chronist: "Dieses kleine Gotha Amtsdorf besteht, mit Inbegriff des Forsthauses, welches dem Forstbediensteten eigen ist, und der Schenke, aus 8 Wohnhäusern. Die Einwohner, welche ihren Gerichtsstand von dem Herzogl. Amt Schwarzwald haben machen ohngefehr 40 Seelen aus... Die Dorfangelegenheiten besorgt dermalen der Oberförster Gundermann daselbst, welcher zugleich die Schultheißens-Stelle und die Steuereinnahme mit versieht, und die Gerechtigkeit hat Bier zu schenken." Zwar ging 1812 nach 120 Jahren die Försterdynastie zu Ende. Das Haus der Gundermanns blieb jedoch bis zur Eingliederung in die Gemeinde Gräfenroda 1919 Sitz der Dörrberger Schulzen. Obgleich das wunderschöne Dreiseitenfachwerkhaus schon lange unter Denkmalschutz steht, wurde in der Vergangenheit kaum etwas zur Erhaltung dieses besonderen Einzeldenkmals getan. Bis der Thüringer Norbert Dagg das geschichtsträchtige Gebäude erwarb und die umfassende Restaurierung nach den Auflagen der Denkmalpflege in Angriff nahm.

Als erste Baumaßnahme erfolgte die Sicherung der Fachwerkkonstruktion, verbunden mit der abschnittsweisen Sanierung von Holzschäden. Durch den Rückbau der Ende des 19. Jahrhunderts eingebauten Fenster ergab sich die Möglichkeit, die Fachwerkkonstruktion originalgetreu zu rekonstruieren. Zudem mußte der Treppenturm abgetragen und neu errichtet werden. Insgesamt war der Denkmalpflege wichtig, den einheitlichen und zeitlichen Charakter der reich verzierten Schaufassade des Forsthauses mit den heute noch sichtbaren Bauphasen zu vermitteln.

Das besondere Augenmerk galt ferner der Wiederherstellung des originalgetreuen Putzbildes. Da die schwarz-weiße Fassade in allen Bereichen nachgewiesen werden konnte, entschied man sich für naturweißen Leichtedelputz von quick-mix in gefilzter Struktur. Denn dieser Putz ermögliche vor allem bei der Sanierung von Altputzfassaden wirtschaftliche und dauerhaft sichere Neugestaltungen. Und noch einen Vorteil hat dieser Baustoff: Meisterputz kann wegen seiner Leichtzuschläge, der damit verbundenen Rohdichte und seiner speziellen Vergütung gleichzeitig als Grund- und Oberputz eingesetzt werden. Das reduziert nicht nur die Arbeitszeit, sondern ermöglicht speziell auf Altputzuntergründen ein spannungsarmes Verhalten.

Fachwerk Forsthaus Fachwerk Forsthaus Nach dem Verputzen mit naturweißem Leichtedelputz und dem Einsetzen der neuen Fenster erstrahlt das Forsthaus wieder in neuem Glanz.

Nachdem einige Gebäudeteile entkernt und mit Leichtziegeln neu ausgefacht und leichtere Schäden am Mauerwerk ausgebessert waren, erfolgten die Vor­bereitun­gen für den Putzauftrag. Nach der Säuberung des Untergrundes wurde das Mauerwerk leicht genäßt und die erste Putzlage mit der Glättkelle in einer Dicke von 7 - 10 Millimetern aufgezogen. Nach ausreichender Standzeit wurde im zweiten Arbeitsgang der Putz 5 - 8 Millimeter dick mit der Glättkelle aufgezogen. Anschließend wurde die Oberflächenstruktur gemäß Forderungen der Denkmalpflege leicht bewegt gestaltet und der Putz mit der Schwammscheibe sanft durchgefilzt. Zum Schluss wurde die Oberfläche abgebürstet. Aufgrund des naturweißen Farbtons konnte auf den Anstrich verzichtet werden. Die Fassadenoberfläche bleibt diffusionsoffen und schützt die Ausmauerung durch Wasserabweisung.

"Eine Beendigung der zeitaufwendigen Gesamtrestaurierung des Forsthauses ist mit Abschluß der Putzarbeiten näher ins Blickfeld gerückt", freut sich Norbert Dagg. Als Inhaber des kleinen Reiseunternehmens "Thüringen anders" nutzt er gern die Möglichkeit, den Gästen die Geschichte des historischen Forsthauses nahezubringen. Ein Teil der Hofanlage wird zu einem Museum für Thüringer Volkskunst ausgebaut, in anderen Räumlichkeiten ist eine Galerie untergebracht. Und bei besonderen Gelegenheiten nimmt Hausherr Dagg auch das zur Anlage gehörende alte Backhaus wieder in Betrieb...

Fotos: quick-mix

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